Männleinwurmtüpfelfarn

[46] Männleinwurmtüpfelfarn, Polypodium filix mas, L. [Zorn, pl. med. tab. 497.] mit zwiefach gefiederten Blattzweigen, deren Blättchen stumpf und gekerbt, der Strunk aber mit Spreuschuppen bedeckt ist, ein in Wäldern und dürren Heiden häufiges, zwei Schuh hohes Farnkraut mit perennirender Wurzel.

Diese aus schwärzlichen, mit braunen Schuppen, innerlich lichtröthlichen, dicht an einander liegenden Knoten zusammengesetzte, fingerdicke, gekrümmte Wurzel (Rad. filicis, filicis maris, filicis non ramosae dentatae) von anfangs süßlichtem, nachgehends bitterlich zusammenziehendem Geschmacke, und, frisch, von etwas ekelhaftem Geruche, hat man seit langen Zeiten in Substanz gegen Eingeweidewürmer überhaupt und den Bandwurm insbesondere (vorzüglich die Taenia lata, L.) mit Erfolg angewendet, gemeiniglich in Verbindung mit starken Purgirmitteln; ihre angebliche Eigenschaft aber, die Bärmutter zu erregen und todte und lebende Früchte abzutreiben, ist so wie die diuretische, noch zweifelhaft.

Man sammelt sie im Herbste, und pülvert sie nur in kleinen Parthien kurz vor dem Gebrauche. Die gepülvert lang aufbewahrte Wurzel[46] des Männleinwurmtüpfelfarns wird für unkräftiger gehalten.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 46-47.
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