Mausohrhabichtkraut

[69] Mausohrhabichtkraut, Hieracium Pilosella, L. [Zorn, pl. med. tab. 174.] mit blätterlosem, einblümigen Blumenschafte, glattem Fruchtboden, einfacher Haarkrone, ganz glattrandigen, ovalen, unten rauchen Blättern, und kriechenden Lohden, ein auf dürren, erhabnen Plätzen, auf Ackerrändern und an Hügeln wohnendes, niedriges Kraut mit perennirender Wurzel, welches im Mai und Juny gelb blüht.

Dieses ziemlich saftlose Kraut (hb. Pilosellae, Auriculae muris) hat einen bittern, etwas zusammenziehenden Geschmack und ist von den Alten als ein äußeres und inneres wundheilendes Mittel, gegen Bauch- und Blutflüsse und bei andern Erschlaffungen gebraucht worden. Es wird leicht durch kräftigere, erprobtere Mittel ersetzt. An seiner Wurzel findet man eine Art Scharlachschildläuse (Coccus Pilosellae).


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 69.
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