Mooskoralline

[105] Mooskoralline, Corallina officinalis, L. [Pluckn. phyt. tab. 48. f. 4.] mit fast durchgängig doppelt gefiederten Zweigen, und etwas gewundnen Gelenken, ein etwa vier Zoll hohes Zoophyt im europäischen Ozean und im mittelländischen Meere auf Klippen und Schaalthieren befestigt.

Man bringt diese einer Pflanze sehr ähnliche Korallenart (Corallina. Muscus cotallinus) in dünnen ästigen Stückchen mit platten etwas gewundnen Gelenken zu uns, die steinartig, zerreiblich, von gelblich oder grünlichweißer Farbe, erdigem, salzig schärflichem, widrigem Geschmacke und fischartigem, ekelhaftem Geruche sind. Das Pulver davon ist ein altes gerühmtes Mittel gegen Spuhlwürmer. Ob sie auch in Mutterbeschwerden und in Amenorrhöe, wie die Alten glaubten, dienlich sei, ist noch nicht erwiesen. Säuren lösen die kalkerdige Substanz dieser Koralle auf, so daß blos der dünne Faden in der Mitte (das ehemalige Korallenthier) zurück bleibt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 105.
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