§. [234] 210.

Der Psora gehört fast alles an, was ich ehedem einseitige Krankheiten nannte, welche dieser Einseitigkeit wegen, wo vor dem einzelnen, grossen, hervorragenden Symptome alle übrigen Krankheits-Zeichen gleichsam verschwinden, schwieriger heilbar scheinen. Dieser Art sind die sogenannten Gemüths- und Geistes-Krankheiten. Sie machen[234] jedoch keine von den übrigen scharf getrennte Classe von Krankheiten aus, indem auch in allen übrigen sogenannten Körperkrankheiten die Gemüths- und Geistes-Verfassung allemal geändert ist117, und in allen zu heilenden Krankheitsfällen der Gemüthszustand des Kranken als eins der vorzüglichsten mit in den Inbegriff der Symptome aufzunehmen ist, wenn man ein treues Bild von der Krankheit verzeichnen will, um sie hienach mit Erfolg homöopathisch heilen zu können.[235]


Quelle:
Samuel Hahnemann: Organon der Heilkunst. Dresden, Leipzig 51833, S. 234-236.
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