§. [298] 290.

Ausser dem Magen sind Zunge und Mund die empfänglichsten Theile für die arzneilichen Einwirkungen; doch ist noch vorzüglicher das Innere der Nase, dann auch der Mastdarm, die Zeugungstheile, so wie alle vorzüglich gefühligen Theile unsers Körpers, zur Aufnahme der Arzneiwirkung fast gleich geschickt, daher auch hautlose, verwundete oder geschwürige Stellen den Kräften der Arzneien eine fast eben so eindringliche Einwirkung auf den Organism verstatten, als wenn die Arznei durch den Mund eingenommen worden wäre, wie viel mehr durch das Riechen und Einhauchen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Organon der Heilkunst. Dresden, Leipzig 51833, S. 298.
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