Nur was ich liebe, das ist mein

[270] Nur was ich liebe, das ist mein,

Und kann nur immer meiner werden;

Du weißt von nichts, du läßt mich ganz allein,

Was ich in dir geliebt, das bleibt doch mein.

Gehört dem Flügel dieser Ton

Den meine Finger traurig weckten?

Nein, du bist mein, dir selber recht zum Hohn,

Was ich in dir erweckt, gehört mir schon.[270]

Dein Haus ist mein, denn ach von dir

Umschließt es so viel schöne Kinder;

Ist mein die Perle, so gehört auch mir

Die Schale, deines Leibes schöne Zier.

Ich geb' die Seele, du bist mein,

Du schöner Teufel mußt mir dienen,

Hast mich verführt mit schönem Augenschein,

Sei alles falsch und leer, du bist doch mein.

Quelle:
Achim von Arnim: Sämtliche Werke. Band 22: Gedichte, Teil 1, Bern 1970, S. 270-271.
Lizenz:
Kategorien: