Erster Auftritt.

[291] Ruffus, Quintus und einiges Volk, welches sich dann allmählich vermehrt.


QUINTUS.

Bist du es Ruffus?

RUFFUS.

Ja Freund!

QUINTUS.

Sahst du schon

Icilen?

RUFFUS.

Nein! und weiß auch nicht, was ihn

vor Tages Anbruch schon bewogen, uns

hierher zu bitten.

QUINTUS.

Trotz des Appius

Verboth! – ist das nach Deinem Dünken nicht

ein zu gewagter Schritt?

RUFFUS.

Das scheint er. Doch

gewiß ists, das Icil nichts unternimmt,[291]

was nicht auf der Plebejer Vortheil zweckt.

Und an den Beyfall des Decemvirs, liegt

seit gestern wenig mir – beschenkt' er auch

mich zehnmal mit sicilischem Getreide.

QUINTUS.

Auch Mir mißfiel sein gestriges Verfahren,

ob er sich gleich mit viel Beredsamkeit

rechtfertigte.

RUFFUS.

Rechtfertigte? – Glaub Freund!

der meiste Trug in Rom geschieht durch Zungen. –

Doch sieh! er kömmt.

QUINTUS.

Mit Fackeln? ein Beweis,

daß die Versammlung kein Geheimniß ist.


Quelle:
Cornelius von Ayrenhoff: Sämmtliche Werke. Band 2, Wien 1802, S. 291-292.
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