126. Wetter machen.

[118] Eine Wirthsfrau im Durbacher Thal ging, mehrere Tage hintereinander, nach dem Mittagessen aus und kam erst in zwei Stunden wieder nach Hause. Ihrem Mann fiel dies endlich auf, er schlich ihr nach, und fand sie, in einem Fruchtfeld, auf einer Menge Eier sitzen. »Was machst du da?« fragte er, und sie antwortete: »Hättest du nur noch eine Viertelstunde gewartet, so wäre ein starkes Hagelwetter gekommen und hätte die[118] ganze Aernte zerschlagen.« Da nahm er sie mit in den Ort zurück und klagte sie der Zauberei an, deren sie auch schuldig befunden und öffentlich verbrannt wurde.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 118-119.
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