174. Frauenalb erhält einen Schatz.

[157] Aus der Abtei Frauenalb ward einst ein Bube in den Wald des nahen Sägbergs geschickt, um Ameisen zu einem Krankenbad zu holen. Nirgends konnte er finden; endlich kam ein Mann, wie ein Jäger gekleidet, winkte ihm, mit zu gehen, und führte ihn zu einem großen Ameisenhaufen. Denselben füllte der Knabe in einen Sack und stellte ihn in die Stube der Pförtnerin, wo er, weil es schon Abend war, bis zum Morgen stehen blieb. Als man ihn da öffnete, fand man, statt der Ameisen, lauter Goldstücke, worüber im Kloster große Freude war. Noch am nämlichen Tage ging von da eine Prozession mit dem Buben auf den Sägberg, um Gott an Ort und Stelle für den Schatz zu danken; allein der Platz des Ameisenhaufens konnte nicht mehr gefunden werden. Den Knaben ließ darauf die Abtei sorgfältig erziehen und von dem Gelde reichlich Almosen spenden.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 157.
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