240. Feuriger Mann.

[230] Auf dem Felde zwischen Elmendingen und Nöttingen geht, in den heiligen Nächten, ein feuriger Mann um, welcher manchmal auch als schwarzer Hund erscheint. Einst fuhr dort, tief in der Nacht, ein Bauer von Stupferich, der aus dem siebenten Buch Moses sich gegen Geister zu schützen wußte, und als er den feurigen Mann sah, rief er ihm, herbeizukommen. Derselbe kam auch und setzte sich hinten auf die Langwiede des Wagens, worauf der Bauer ihn fragte, warum er da umgehe und ob er zu erlösen sei. Da antwortete das Gespenst: »Ich habe, bei meinen Lebzeiten, Waisenkinder um die drei Viertel Morgen dort betrogen, und deßhalb gehe[230] ich jetzt, ohne Hoffnung auf Erlösung, daselbst um, und so lange Gott Gott heißt, muß ich auf dem Platze Geist heißen.«

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 230-231.
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