412. Feuriger Mann.

[366] Als einst die Reicholzheimer Spielleute spät in der Neujahrsnacht von Bronnbach heimgingen, sahen sie, von der Höhe aus, auf den Bergen jenseits des Tauberthals den feurigen Feldschieder wandeln, der an einem Gränzstein zwischen der Reicholzheimer und Dörlesberger Markung aus der Erde steigt. »Stützenscheißer,1 komm her und leuchte!« rief einer von ihnen ihm zu, und augenblicklich war derselbe da und hing dem Rufer auf dem Rücken. Voll Schrecken entflohen seine Gefährten; er aber mußte das Gespenst bis zum ersten Haus von Reicholzheim hinabtragen. Dort ging es weg, er aber fiel in Ohnmacht und nachher in eine anderthalbjährige schwere Krankheit.

Fußnoten

1 So heißt man in jener Gegend die feurigen Männer.


Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 366.
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