433. Einsiedel.

[377] In alter Zeit verirrte sich ein fränkischer Fürst auf der Jagd im Spessart und kam mit seinem Hunde zur Hütte dreier Einsiedler. Obgleich dieselben ihn nicht kannten, empfingen sie ihn aufs freundlichste, konnten ihn aber, weil der Hund unversehens die Suppe wegfraß, nur ganz kärglich bewirthen. Dennoch war der Fürst mit ihnen so zufrieden, daß er sie in das Kloster Neustadt, welches er am nahen Main gründete, aufnahm. Der Ort ihres bisherigen Aufenthaltes wurde Eigenthum des Klosters, behielt jedoch den Namen Einsiedel bis auf den heutigen Tag.1

Fußnoten

1 Mit dieser Sage vergleiche man die (zweifelhafte) Stiftungsurkunde des Klosters Neustadt in Eckhart's Commentarii de rebus Franciae Orientalis. Tom. I Seite 705–707, und in Ussermann's Episcopatus Wirceburgensis Seite 4–5 des angehängten Codex Probationum.


Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 377.
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