19.

[16] In der Umgegend von Schwerin, namentlich in Ostorf, weiß man viel vom wilden Jäger Wod, von seinem Einzuge im Herbst, seinem Umzuge in den Zwölften und seinem Auszuge vor Frühlingszeit, namentlich in der Mainacht, zu erzählen.

In der Mainacht hörte mal ein Bauer aus Wüstmark die wilde Jagd über das Dorf hinziehen und erlaubte sich einen spottenden Zuruf. Da kam ein Pferdefuß durch das Fenster geflogen und warf ihn zu Boden.

Auf der Schelfe umreitet in der Neujahrsnacht ein Reiter auf weißem Schimmel dreimal die Kirche. An der Stelle derselben stand eine schon vor 1211 erbaute Kapelle des heiligen Nikolaus.


Meklenburg. Jahrbücher 32, 83 f.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 16.
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