1.

[38] Bei Penzlin lag vor Zeiten ein gewaltiger Stein, so groß, daß auf seiner Oberfläche sieben Menschen neben einander liegen konnten, unweit des Stadthofes, welche Gegend man noch heute ›bi 'n Hünenstein‹ nennt. Diesen Stein soll ein Hüne dahingeworfen haben, und zwar von Neuendorf bei Neubrandenburg, in der Absicht, den Penzliner Kirchthurm zu treffen, was ihm aber nicht glückte, indem der Stein zu weit rechts ging.

Im südwestlichen Theile der Penzliner Stadtmauer, in der Innenseite, befindet sich ein Granitstein, der an der hervorragenden Kante rundlich ausgehöhlt ist. Diesen soll ein Riese in Strelitz geschleudert und durch den Druck eines Daumens die Vertiefung bewirkt haben.[38]

Aehnliches erzählt man von einem bei Treptow liegenden großen Stein, den man dem Wurfe eines Hünen von Neubrandenburg zuschreibt.


A.C.F. Krohn bei Niederh. 2, 172 f.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 38-39.
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