155. Hexe als Fuchs.

[132] Hexen hat es auch in Wustrow gegeben. Sie konnten allerlei Thiergestalten annehmen. Einst geht eine Hexe in Fuchsgestalt übers Feld und bezaubert das Vieh ihres Nachbarn. Wie sie damit fertig ist und nach Hause will, kommt ihr Mann von seinem Tagewerk heim. Sie ergreift bei seinem Anblick die Flucht, schlüpft durch die Hinterthür und versteckt sich im Bett. Aber sie hat es so eilig, daß sie den Schwanz heraus hängen läßt. Das sieht der Mann und läuft nach seinem Beile, um den Fuchs zu tödten. Wie er zurückkommt, liegt seine Frau im Bette und der Fuchs sammt Schwanz ist verschwunden.


Fr. H. in Wustrow; vgl. Müllenhoff S. 230.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 132.
Lizenz:
Kategorien: