241. Der spukende Johanniter.

[191] Zu Nemerow an der Tollense war eine Komthurei des Johanniter-Ordens. Ein Ordensgeistlicher hatte ein junges Mädchen verführt und dieses ihm einen Knaben geboren. Er sagte sich nun von dem Mädchen los, welches in der Verzweiflung wahnsinnig wurde und starb. Der Verführer hatte von da an keine Ruhe mehr, er machte seinem Leben schon in einer der nächsten Nächte in der Tollense ein Ende. Sein Geist soll noch jetzt zuweilen im Ordensgewande am Ufer sich sehen lassen, wenn aber ein Lebender naht, sofort im See verschwinden.


Niederh. 3, 64ff.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 191.
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