13.

[204] Der Nachtwächter Sternberg in Pölitz hat den Scheidegänger auch noch rufen hören, wenn es Abends still gewesen. Sein Vater, ein Jäger, hat mal mit einem andern Jäger zusammen im Drölitzer Holz gesägt. Da es aber weit ab ist und Sommerszeit war, so haben sie sich eine Hütte gebaut, in der der Kamerad oft des Nachts gelegen, während der Vater nach Haus gegangen. Da hat der Scheidegänger Nachts wieder gerufen; der Mann, in der Meinung, es sei ein Verirrter, hat ihm geantwortet. Da ist der Scheidegänger angekommen und hat ihn in der Hütte ›gekniefukt‹. Am andern Morgen hat er bitter geklagt, wie es ihm ergangen und ist bald darauf gestorben.


Pogge in Pölitz.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 204.
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