260. Graues Männchen bei Minzow.

[208] An dem Fußsteige, der sich an einem Gehölze bei Minzow (in der Gegend von Malchow) hinzieht, begegnet Jedem, der in früher Morgenstunde des Weges geht, ein graues Männchen, das schnell an ihm vorübereilt und ›Morgen, Morgen!‹ sagt. Es ist der Geist eines hochmüthigen Gutsbesitzers, der den freundlichen ›Guten Morgen‹ niemals erwiderte und höchstens nur ›Morgen‹ sagte. Zur Strafe dafür muß er jetzt jedem Begegnenden seinen ›Morgen‹ zurufen.


Seminarist G. Rühberg. Vgl. Nr. 243.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 208.
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