287. Geister klettern den Thurm hinauf.

[223] Der Küster in Hagenow sah einst vom Thurme aus die Todten um Mitternacht aus ihren Gräbern kommen, auf dem Kirchhof tanzen und knixen und einander fragen ›Wo lang is di din Kitt?‹ Der Küster parodirte diese Worte, indem er rief ›Wo lang is di din Schritt?‹ Da kamen die Gespenster heraufgeklettert, der Küster zieht die Glocke, daß sie Eins schlägt, und alsbald kehren die Todten um und schlüpfen in ihre Gräber zurück; der Küster aber starb am dritten Tage darnach.


Fräulein A. Krüger in Rostock.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 223.
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