458. Der Schlagberg bei Botelsdorf.

[337] Wo sich das Pätrower Feld dem Dorfe Botelsdorf bis auf zehn Minuten nähert, sieht man einen kahlen sandigen Berg, der sich fast kegelförmig 80 Fuß hoch erhebt. Er heißt Schlagberg, ein kleines Gehölz in einer Niederung, etwa zehn Minuten nördlich davon, heißt ›der Sack‹, und eine kleine Anhöhe an dem Gehölz ›der Kamp‹. Bei dem Schlagberge sollen in alter Zeit zwei feindliche[337] Heere sich getroffen und er daher seinen Namen bekommen haben. Die eine Partei flüchtete nach langem Kampfe in das Gehölz; da sagten die Sieger ›So! nun haben wir sie im Sack‹, weil es damals dort sehr sumpfig war. Auf der Anhöhe an dem Gehölz setzte sich aber der Feind nochmals zur Wehr in hartem Kampfe und sie erhielt daher den Namen ›Kamp‹. Der gefallene Führer wurde im Schlagberge in einem goldenen Sarge begraben, der noch darin stehen soll.


Seminarist E. Lienck. Der Berg ist neuerdings abgefahren und viele Menschenschädel darin gefunden worden. Wahrscheinlich ist die Schlacht von 1292 zwischen Meklenburgern und Brandenburgern gemeint.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 337-338.
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