482. Bau der Doberaner Kirche.

[354] Als im Jahre 1186 Fürst Heinrich Borwin I. von Meklenburg beschloß, das zerstörte Cistercienser-Mönchskloster Doberan wieder herzustellen, wählte er für dasselbe nicht den alten Ort, sondern einen neuen, und zwar aus dem Grunde, weil er, der Sage nach, ein Gelübde gethan haben soll, da das neue Kloster aufzubauen, wo er das erste Wild erlegen werde. Der Fürst tödtete nun auf der Stelle, wo noch heute die alte prächtige Doberaner Kirche steht, einen ausgezeichnet schönen Hirsch und begann hier sofort den Bau dieser Kirche und des neuen Doberaner Klosters. Nach Vollendung der Kirche soll der Kopf des Hirsches zur ewigen Erinnerung dort aufgehangen worden sein, wo er sich noch jetzt befindet.


Niederh. 2, 31 f.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 354.
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