614. Das Blutsoll auf dem Barkower Felde.

[440] Vor vielen Jahren hauste in Barkow eine Räuberbande unter den drei Anführern Grenz, Krentz und Kohlmetz, die vom Bormkruge dorthin gekommen sein sollen. Nachdem sie mit dem Besitzer des Kruges gemeinschaftliche Sache gemacht hatten, raubten und plünderten sie die ganze Gegend, tödteten des Nachts alle fremden Gäste, welche im Kruge Herberge suchten und theilten den Raub unter sich. Das Blut der Gemordeten wurde in Töpfen aufgefangen und nach einem Solle hingetragen, welcher seitdem den Namen Blutsoll bekam. Jetzt ist dieses Soll ausgetrocknet und eine kleine Wiese geworden.


Stud. W. Schulz aus Barkow.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 440.
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