19.

[36] Kranke, die an einem langwierigen oder räthselhaften Uebel leiden, sind gewöhnlich verhext. Dies zu erforschen, durchsucht man die Kleidungsstücke, die Betten, besonders aber das Bettstroh des Kranken. Ist Hexerei vorgekommen, so findet man bei diesem[36] Nachsuchen irgendwo einen langen Faden oder ein Band, vielfach ineinander gewirrt und verknüpft. Dann muß sorgfältig diese Verwirrung sammt allen Knoten gelöst werden. In demselben Verhältnisse wie dies geschieht, verliert sich die Krankheit.


Hagenow. Fräulein Krüger.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 36-37.
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