1432.

[285] In der Johannisnacht setzt sich der böse Krebs auf das Johanniskraut, und zieht man dasselbe am Johannistage Mittags 12 Uhr aus, so findet man an der Wurzel einen kleinen Knoten, der rothen Saft, das sogenannte Johannisblut, enthält1. Thut man[285] dies Blut vor der Herzgrube ins Hemd2, so ist man vor dem Biß toller Hunde sicher.


Allgemein.

1

Oder: Drei rothe Körner (Pastor Bassewitz in Brütz); oder: kleine graue Eier, von der Größe eines Hagelkornes, die mit Blut angefüllt sind.

2

Oder: in die Unterkleider. (Plate bei Schwerin.) – Man muß sie im Hemde entzweidrücken und dies Hemde tragen. (Aus Gadebusch. Gymnasiast Thiessenhusen.)

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 285-286.
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