44. Wildes Heer bei Mergentheim und im Bühlerthal.

[35] Mündlich.


Wenn das wilde Heer im Anzuge ist, hört man's schon am Lärmen von weiter Ferne. Es läßt sich nieder beim sog. hl. Kreuz, nicht weit von Mergentheim, Stupach zu. Da wird Rats gepflogen. Eine Unzahl Jäger in gellendem[35] Hurrah und zahllosem Hundegebell ist da. Im Nu zieht's wieder fort. Man muß, wenn's einem nichts anhaben soll, den Athem halten und auf den Boden liegen.

Durch's Bühlerthal zog das Muotisheer ehmals sehr oft, voraus ein Engel, der schrie immer:


euss em Wëeg, euss em Wëeg,

dass Nẽemed b.schädiget wëed!21

21

Ueber die Stichworte der wilden Jagd siehe Rochholz A.S. I. 194. 177. 292. 92. 197. 198. 175. 194. 182. 96. 126. 179. 174. 175.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 35-36.
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