120. Der Schatz im Heilbronner.

[90] Mündlich.


»Heilbronner« heißt ein Weinbergabhang auf der südlichen Seite des Wurmlinger Berges. In Wurmlingen war mal ein Mann, der gerne viel Geld gehabt hätte. Im »Heilbronner«, hieß es, sei ein Schatz verborgen. Mit einem Klosterpater ging nun der Mann dem Bernbühl zu in den »Heilbronner«. Der Pater hieß ihn stehen bleiben mit aufgehobenem Sack, durfte kein Wort reden, es mög geschehen, was da wolle, ihm selber passire kein Leid. Auf einmal rann es mit Wasser die Menge in den Sack des Mannes bis zum Ueberlaufen. Der Mann rief: o Herr, jezt ist's genug, genug! Die Sache war verscherzt, das Wasser war der Schatz, bei dem man aber nichts reden durfte.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 90.
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