213. Die verschwundene Quelle.

[138] Schriftlich.


Im alten, von den Schweden einst zerstörten Ennabeuren hauste ein Graf. Des Grafen Töchterlein fiel in das durch das Dorf fließende Wasser; es soll ein Wasser von bedeutender Größe gewesen sein. Ob dieses Unglücks ließ der Graf einen kupfernen Kessel vor die Quelle einsenken; in die Quelle selber habe er Quecksilber gegossen und sei der Fluß verschwunden und Alt-Ennabeuren wasserarm geworden, bis heute auch das neue Dorf. Von dem Flusse soll keine Spur mehr zu entdecken sein113.

113

Sagen vom Verschwinden der Quellen durch hineingeworfenes Quecksilber sind häufig. Siehe die Erklärung Rochholz A.S. I. S. 43.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 138.
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