411. Des Teufels Buch.

[266] Ein Mann wollte sich dem Teufel um Geld verschreiben. Da kam der Schwarze vor das Fenster des Bauers und unterhandelte mit ihm. Als sie Handels eins geworden, gab der Teufel dem Bauern das große Buch, in dem Alle geschrieben standen, die sich ihm ergeben, durch das Fenster hinein, damit er sich unterschreibe. Da grausete es dem Bauer und er schrieb mit dem Blut seines kleinen Fingers in das Teufelsbuch: Gelobt sei Jesus Christus. Als er nun das Buch dem Teufel zurückgab und dieser den Spruch las, ließ er das Buch fallen und lief heulend davon. Der Bauer aber brachte das Buch dem Pfarrer und Alle, die darin geschrieben standen, konnten aus der Knechtschaft des Teufels wieder erlöst werden.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 266.
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