472. Eine Orgel in der Kirche zu Dinkelsbühl.

[298] Schriftlich.


In der Kirche zu Dinkelsbühl ist da, wo sich das Schiff mit dem Chor verbindet, linker Hand hoch oben am Gewölbe in schwindelnder Höhe eine Art Nische mit einer Orgel, welche aber seit undenklicher Zeit nicht mehr gespielt wurde, weil, wie[298] die Dinkelsbühler fest behaupten, es dabei nicht ganz geheuer ist. Jeder, der es wagt, die schmale Treppe zu dieser Orgel hinaufzusteigen, wird mit einer solchen Tracht Ohrfeigen von unsichtbarer Hand bewillkommt, daß er gerne das Orgelspielen bleiben läßt253.

253

Vgl. eine ähnliche Sage Schnezler II. 625.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 298-299.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagen, Märchen, Volksaberglauben
Sagen, Märchen, Volksaberglauben