487.

[305] Das Schrättele wird vielfältig mit der Hexe verwechselt. Es unterscheidet sich aber dadurch von der Hexe, daß diese freiwillig Hexe wird, jenes das »Schrattweisgehen« von der Mutter erbt und ob auch ungern gehen muß. Die »Schratten« (so nennt man die Mütter) wie die »Schrättelein« (Töchter) sind daher mehr zu bedauern, als zu hassen. Das Schrättelein geht als Strohhalm, als Henne, oder auch unsichtbar. Als Strohhalm kommt es durch die Schlüssellöcher.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 305.
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