567. Zauberei bei der Lotterie.

[337] Von Kirchheim im Ries.


Will man gewinnen, so muß man bei Anfang des Gebetläutens des Morgens und Abends auf den Gottesacker gehen, ein wenig Erde in eine Schüssel thun, von einem frischen Grabe, und zu End des Läutens daheim sein. Alsdann schnitzelt man aus Papier eine Anzahl Nummern, legt sie umgekehrt in die Schüssel auf den Boden. Am andern Tage sieht man nach, welche Nummern sich umgekehrt haben, und diese gewinnen.

Oder man nimmt eine Kreuzspinne, thut sie in ein gewöhnliches Glas, bindet es oben zu. Die Nummern hat man unten in's Glas hinein gelegt; und die, welche die Kreuzspinne zuerst heraufbringt und oben anspinnt, ist die gewinnende.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 337-338.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagen, Märchen, Volksaberglauben
Sagen, Märchen, Volksaberglauben