599. Wunderthätiges Bild Mariä.

[377] Mündlich und nach Ruckgabers Rotweil.


Auf dem Rosenkranzaltar der Dominikanerkirche in Rottweil befand sich ehedem ein wunderthätiges Bild Mariä. Dieses Bild erregte durch seine Augenwende im 17. Jahrhundert großes Aufsehen. Noch gegen das Ende des 18. Jahrhunderts fand ein Fest der wunderbarlichen Augenwendung der Mutter Gottes statt, wie aus einem Ratsprotokoll vom 12. November 1778 hervorgeht, wo der Magistrat auf den Grund eines bischöflichen Erlasses von Konstanz bekannt machen ließ: »daß am nächsten Sonntag, als am Feste der wunderbarlichen Augenwendung der Mutter Gottes, ein zehnstündiges Gebet bei den Herren Dominikanern dahier bewilligt worden sei.« Und worin zugleich verordnet wurde: »daß die Zunftmeister bei einem Vrl. Wachs bieten lassen sollen und daß auch der löblichen Herrenstube die lezte Stunde, von 3-4 Uhr, vorbehalten sei.«

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 377-378.
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