19.

[440] Mal sollte man einen Mühlstein den Breitwang herablassen. Damit er aber auch die rechte Richtung erhalte, schlüpfte einer in das Mittelloch und dirigirte. Schnell rannte der Stein herab und im Nu in einen Gumpen der Sechtach. Der im Loch schrie gewaltig im Herunterfahren, und die Bopfinger meinten, der Kerl im Mühlstein spotte ihrer und sei davongerollt und lache sie recht aus. Alsbald konnte man ein Bopfinger Ausschreiben lesen: »es sei einer mit einem Mühlstein am Hals durchgegangen, im Betretungsfall habe man ihn einzuliefern«359.

359

Vgl. G. Schwab, Volksb. I. 348.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 440.
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