1.

[489] Die Wallfahrtsleute aus Ertingen und der Umgegend pflegen auf der Heimfahrt von Einsiedeln Stechpalmenzweige auf dem Hut zu tragen. Dieselben werden im »Hörnli« gebrochen, in Einsiedeln geweiht und in der Heimat der Wallfahrer am Kruzifixbild im Tischwinkel aufgehängt, oder an Haus und Scheuer angenagelt. Den Grund, warum, gibt uns das alte Kräuterbuch von Lonicerus an S. 71: »Der gemeine Mann glaubt, daß die geweihten Zweige dieses Baumes, über die Thür gelegt, das Haus vor dem Donner bewahren soll.«

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 489.
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