10.

[5] In Kirchheim im Ries geht der »Nußmärte«. Abends sitzen die Kinder ruhig allesammt am Tische beisammen und erwarten den »Nußmärte«. Dieser kommt vermummt mit einem großen gefüllten Nußhafen und einem Glöcklein. Er läuft in der Stube herum und läutet immer und wirft zulezt den ganzen Hafen auf den Boden, daß alles auseinander fliegt, und macht sich davon. Dann geht es an ein Springen und Rapsen bei den Kindern; unter Tischen und Bänken rutschen sie herum und schreien und rufen herzlich vergnügt.

Quelle:
Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 5.
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