3.

[350] »Wissen wir auch, daß der Ehestand nicht nur eine geringe Ceremonie oder schlechter Gebrauch ist, nicht nur von den Menschen erdacht, sondern von Gott selbst im Paradies[350] ist eingesezt worden. Dahero es auch gar löblich und schön ist, daß einer dem andern zur Hochzeit gehe, bediene und verehre. Es sagt auch der hl. Apostel Paulus bei den Ephesern am fünften Kapitel, es sey ein großes Sakrament; dessen gibt uns auch ein Exempel der hl. Johannes am andern Kapitel, da er spricht, daß unser lieber Herr sammt seiner werten Mutter und vielgeliebten Jüngern der Hochzeit zu Kana in Galiläa beigewohnt, dieselbe verehret und bedient und mit seinem ersten Wunderzeichen geziert und aus Wasser den besten Wein gemacht, damit sich die Hochzeitgäst daran ersättiget und erlustiget haben.«

Quelle:
Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 350-351.
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