Dritte Geschichte

[332] Drei Jünglinge lieben drei Schwestern und fliehen mit diesen nach Kreta. Die älteste von ihnen ermordet aus Eifersucht ihren Geliebten. Die zweite rettet jene dadurch vom Tode, daß sie sich dem Herzog von Kreta ergibt. Dafür ermordet aber ihr Geliebter sie und flieht mit der ältesten. Die dritte Schwester und ihr Freund werden dieses Mordes beschuldigt und bekennen sich im Gefängnis dazu. Aus Furcht vor dem Tode bestechen sie die Wächter und fliehen arm nach Rhodos, wo sie im Elend sterben.


Als Filostrato das Ende von Pampineas Geschichte vernommen hatte, blieb er eine Weile nachdenklich und sagte dann zu ihr: »Eure Geschichte wurde gegen das Ende erträglich und mir wohlgefällig. Vorher aber enthielt sie zuviel Lustiges, das ich gern entbehrt hätte.« Darauf wandte er sich Lauretta zu und sprach: »Dame, fahret fort, und wo möglich mit einer besseren Geschichte.« Lauretta erwiderte lächelnd: »Ihr seid mit den Liebenden auch gar zu unbarmherzig, wenn Ihr ihnen immer ein schlimmes Ende wünscht. Um Euch aber zu gehorchen, will ich von drei Paaren erzählen, die sämtlich nach kurzem Liebesgenuß elendiglich umkamen.« Und nachdem sie das gesagt hatte, begann sie folgendermaßen:

Wie ihr, junge Damen, deutlich erkennen könnt, gereicht jedes Laster nicht nur dem, der sich ihm er gibt, sondern nicht selten auch anderen zum größten Nachteil. Unter allen übrigen Lastern aber scheint mir der Zorn eines von denen zu sein, das uns am meisten mit verhängten Zügeln in Gefahren hineinstürzen läßt. Der Zorn, sage ich, der nichts anderes als eine plötzliche, unüberlegte Aufregung der Seele ist, die, durch einen Verdruß veranlaßt, alle Vernunft von sich stößt, die Augen des Geistes mit Finsternis umhüllt und das Gemüt zu siedender Wut entflammt. Obgleich nun diese Leidenschaft häufig an Männern wahrgenommen wird und den einen mehr als den andern beherrscht, hat man sie doch, und zwar mit nachteiligeren Wirkungen, auch schon bei Frauen beobachtet. Denn in ihnen entzündet sie sich leichter, brennt mit einer lebhafteren Flamme und regiert sie mit minderer Scheu. Auch ist es kein Wunder, daß es sich so verhält, denn wenn wir darauf achten,[333] so finden wir, daß das Feuer seiner Natur nach die leichten und zartgewebten Dinge eher ergreift als die härteren und schwereren. Die Männer mögen es aber nicht übel deuten: weicher und zarter als sie sind wir, und um vieles leichtsinniger. Weil ich nun finde, daß wir zu diesem Fehler neigen, und weil ich zugleich erkenne, daß unsere Sanftmut und Freundlichkeit ebensoviel zu der Ruhe und dem Glück der Männer beiträgt, mit denen wir verkehren, als ihnen unser Zorn und unsere Heftigkeit lästig und gefährlich sind, will ich, auf daß wir uns mit um so festerem Willen vor diesen hüten, euch in meiner Geschichte die Liebesabenteuer dreier junger Männer und ebenso vieler Mädchen berichten, welche, wie ich schon früher erwähnte, durch den Zorn eines der letzteren aus vollem Glück in das tiefste Unglück gestürzt wurden.

Die alte und ehrenwerte Stadt Marseille, die ehemals an großen Kaufleuten reicher war, als sie es jetzt ist, liegt, wie ihr wissen werdet, am Meeresufer, in der Provence. Unter jenen Kaufleuten war einer namens Arnaut Cluada, ein Mann von niedriger Abkunft, aber erprobter Ehrlichkeit, ein rechtlicher und an Geld und Besitzungen über die Maßen reicher Kaufherr, dem seine Frau unter mehreren anderen Kindern drei Töchter hinterlassen hatte, die älter waren als die Söhne. Zwei dieser Töchter waren Zwillinge von fünfzehn Jahren, die dritte hatte ihr vierzehntes Lebensjahr ebenfalls schon erreicht, und ihre Angehörigen verschoben ihre Vermählung nur noch, bis Arnaut, der mit Waren nach Spanien gegangen war, von dort zurückgekommen wäre. Die beiden älteren hießen Ninette und Madelon, die dritte aber wurde Berta genannt. In Ninette hatte sich nun ein junger Edelmann namens Restagnon inbrünstig verliebt und das Mädchen in ihn. Er war zwar arm, doch von guter Familie, und beide hatten es so einzurichten gewußt, daß sie die Früchte ihrer Liebe ohne jemandes Mitwissen genossen.

Schon war in diesem wechselseitigen Einverständnis eine geraume Zeit vergangen, als zwei miteinander befreundete junge Männer, von denen der eine Folquet, der andere aber Uc hieß und die beide nach dem Tode ihrer Väter im Besitz eines bedeutenden Vermögens waren, sich in Madelon und Berta verliebten.[334] Als Restagnon, von Ninette darauf aufmerksam gemacht, dies gewahr wurde, sann er darauf, seinem Mangel durch die Liebe jener beiden abzuhelfen. Zu diesem Zwecke befreundete er sich mit ihnen, begleitete bald den einen, bald den andern, bald aber auch beide zu ihren Geliebten und zu der seinigen, und als er dann zur Genüge mit ihnen vertraut geworden zu sein glaubte, rief er sie eines Tages in sein Haus und sagte zu ihnen: »Geliebte Freunde, unser bisheriger Umgang hat euch überzeugen können, wie groß meine Liebe zu euch ist und daß ich bereit wäre, für euch dasselbe zu tun wie für mich selbst. Und weil ich euch denn so liebhabe, will ich euch mitteilen, was mir in den Sinn gekommen ist; dann könnt ihr mit mir gemeinschaftlich den Beschluß fassen, den wir für den vernünftigsten halten werden. Ihr seid, wenn eure Worte nicht trügen, und auch demzufolge, was ich bei Tag und bei Nacht an eurem Benehmen bemerkt zu haben glaube, in der glühendsten Liebe zu jenen zwei Schwestern entbrannt, wie ich zu der dritten. Für diese Liebe nun getraue ich mich, wenn ihr damit zufrieden wäret, ein willkommenes, süßes Mittel zu finden, und das wäre dieses: ihr seid überreiche Leute, und ich bin es nicht. Wollt ihr nun euer Vermögen zusammentun und mich zu einem Drittel daran teilnehmen lassen, so beschließt nur, in welche Weltgegend wir ziehen und jener Reichtümer uns erfreuen sollen, denn ich übernehme es, die drei Schwestern unfehlbar dahin zu bringen, daß sie mit einem großen Teil ihres väterlichen Vermögens uns begleiten, wohin wir nur wollen. Da könnten wir dann, ein jeder mit der Seinen, wie drei Brüder als die glücklichsten Menschen von der Welt leben. Nun ist es aber an euch, zu bestimmen, ob ihr ein solches Glück erwerben oder lassen wollt.«

Die beiden jungen Männer, die in hellen Flammen standen, besannen sich nicht lange, als sie hörten, sie sollten ihre Geliebten erhalten, sondern antworteten, wenn das geschehen könne, so seien sie bereit, zu tun, wie jener gesagt habe. Als Restagnon diese Antwort von den jungen Männern erhalten hatte, verschaffte er sich nach wenigen Tagen eine Zusammenkunft mit Ninette, zu der er niemals ohne große Schwierigkeiten gelangen konnte. Nach einem kurzen Gespräch berichtete er ihr den[335] Inhalt seiner Unterredung mit den jungen Leuten und suchte sie mit vielen Gründen für seine Unternehmung zu gewinnen. In der Tat fiel ihm dies nicht schwer, denn sie wünschte noch mehr als er, ungestört von fremdem Argwohn mit ihm zusammensein zu können. So antwortete sie ihm denn entschlossen, sie sei damit zufrieden, und ihre Schwestern täten besonders in diesem Falle, was sie wolle. Er möge daher nur alles Notwendige sobald wie möglich in Ordnung bringen.

Als Restagnon zu den jungen Männern zurückkehrte, die ihn inzwischen schon mehrfach wegen seiner früheren Reden gemahnt hatten, berichtete er ihnen, daß die Sache von seiten der Mädchen bereits ihre Richtigkeit habe. Jene, die inzwischen beschlossen hatten, nach Kreta zu ziehen, verkauften nun unter dem Vorwand, mit dem Erlös Waren in der Fremde einhandeln zu wollen, einige ihnen gehörende Besitzungen, erstanden, nachdem sie ihr übriges Besitztum ebenfalls in Gold umgewandelt hatten, ein schnellsegelndes Schiff, das sie in der Stille auf das beste bewaffneten, und erwarteten dann den Tag der Ausführung. Auf der anderen Seite wußte Ninette, welche die Wünsche der Schwestern zur Genüge kannte, sie mit süßen Worten dem Plane Restagnons so geneigt zu machen, daß sie die Zeit nicht abwarten zu können glaubten, bis er ins Werk gesetzt würde.

Als nun die Nacht gekommen war, in welcher sie das Schiff besteigen sollten, öffneten die drei Schwestern einen großen Kasten ihres Vaters, nahmen dar aus eine Menge Gold und Edelsteine und gingen damit in aller Stille aus dem Hause, hin zu dem Platz, wo ihre drei Liebhaber sie nach der getroffenen Abrede bereits erwarteten. Dann bestiegen sie ohne Verzug das Schiff, ließen die Ruder sich ins Wasser senken, stießen vom Lande und verweilten an keinem Ort, bevor sie nicht am folgenden Abend Genua erreichten, wo die liebenden Paare zuerst die Freuden ihrer Liebe genossen. Nachdem sie hier die notwendigen Erfrischungen eingenommen, fuhren sie weiter und gelangten von Hafen zu Hafen, noch vor dem achten Tage ohne jeden Unfall nach Kreta, wo sie sich ausgedehnte und schöne Besitzungen kauften und unweit der Stadt Candia köstliche und anmutige Wohnungen bauten. Hier lebten sie dann[336] mit ihren Geliebten im Besitze einer zahlreichen Dienerschaft, trefflicher Hunde, Falken und Pferde, unter Gastgelagen wie die größten Herren, als die glücklichsten Leute von der Welt in lauter Herrlichkeit und Freuden.

Während sie aber noch ein solches Leben führten, geschah es – wie wir ja tagtäglich sehen, daß den Menschen Dinge überdrüssig werden, die ihnen noch so sehr behagten, weil sie zu großen Überfluß davon haben –, daß nun, da sie ihm ohne Gefahr in allem zu Willen sein konnte, Restagnon Ninette, die er zärtlich geliebt hatte, satt bekam und ihr nicht mehr die gehörige Liebe erwies. Darauf fand er bei einem Feste an einem jungen, schönen und edlen Mädchen, das dort zu Hause war, besonderes Behagen, ging ihm eifrig nach und erschöpfte sich ihm zu Ehren in Huldigungen und Festlichkeiten.

Als Ninette das gewahr wurde, ward sie so eifersüchtig auf Restagnon, daß er keinen Schritt mehr gehen konnte, den sie nicht ausgekundschaftet und über welchen sie nicht ihm und sich nachher durch Vorwürfe und schlechte Laune das Leben sauer gemacht hätte. Wie aber das Übermaß der Dinge sie uns zum Ekel werden läßt, so vermehrt die Verweigerung der begehrten Dinge die Lust zu ihnen, und so fachte Ninettes Verdruß in Restagnons Herzen die Flammen seiner neuen Liebe nur um so mehr an. Wie es sich nun im Laufe der Zeit zugetragen haben mag, ob Restagnon die Freundschaft der geliebten Dame erlangte oder nicht, das lassen wir unentschieden; genug, Ninette glaubte, der Himmel weiß, auf wessen Bericht hin, es verhalte sich so. Sie verfiel darüber zunächst in tiefe Traurigkeit, dann in glühenden Zorn und gab sich endlich einer solchen Wut hin, daß ihre bisherige Liebe für Restagnon in den bittersten Haß verwandelt wurde und daß sie, von ihrem Zorn verblendet, den Schimpf, den Restagnon ihr, ihrer Meinung nach, angetan, nur durch dessen Tod sühnen zu können wähnte. Sie ließ sich daher eine alte Griechin rufen, die in der Bereitung der Gifte äußerst erfahren war, und bewog sie durch Geschenke und Versprechungen, ihr ein tödliches Wasser zu bereiten, das Ninette dann, ohne sich mit irgend jemand zu beraten, eines Abends, als Restagnon erhitzt war und nichts Arges ahnte, diesem zu trinken gab. Die Kraft des Trankes[337] war so groß, daß Restagnon ihm noch vor dem Ende der Nacht erlag.

Als Folquet und Uc seinen Tod erfuhren, beweinten sie ihn, ohne zu wissen, daß er an Gift gestorben war, mit ihren Geliebten und mit Ninette bitterlich und ließen ihn dann ehrenvoll zur Erde bestatten. Nun geschah es aber, daß nach wenigen Tagen die Alte, die Ninette das vergiftete Wasser bereitet hatte, wegen anderer Schlechtigkeiten verhaftet wurde und auf der Folter unter ihren übrigen Verbrechen auch dieses, unter genauer Angabe, wozu das Gift gedient habe, bekannte. Der Herzog von Kreta erwähnte niemand gegenüber ein Wort von dieser Aussage, sondern umringte eines Nachts in der Stille das Schloß des Folquet und führte Ninette ohne Lärm und Widerstand von dort gefangen mit sich fort. Diese wartete die Folter nicht erst ab, sondern gestand sogleich, was der Herzog über Restagnons Tod von ihr hören wollte. Inzwischen erfuhren Folquet und Uc unter der Hand vom Herzog, warum er Ninette gefangengesetzt hatte, und von ihnen bekamen es ihre Frauen zu wissen. Die Nachricht betrübte sie alle sehr, und sie boten alles auf, was sie nur wußten, um Ninette vor dem Scheiterhaufen zu retten, zu dem sie, wie sie vermuteten, verdientermaßen verurteilt würde. Alles schien aber umsonst zu sein, und der Herzog bestand darauf, sie hinrichten zu lassen. Da kam der Madelon, die schön und jung war und welcher der Herzog lange Zeit den Hof gemacht hatte, ohne die mindeste Gefälligkeit von ihr erlangen zu können, der Gedanke, wenn sie dem Herzog zu Willen wäre, könnte sie die Schwester vorm Feuertode retten. Sie ließ ihn daher durch einen schlauen Boten wissen, wenn er ihr zwei Dinge gewähre, wolle sie alle seine Befehle erfüllen. Das erste, daß sie ihre Schwester frei und unversehrt wiederbekomme, das zweite, daß dieses Abkommen geheim bleibe.

Als der Herzog die Botschaft vernahm, gefiel sie ihm wohl, und wenngleich er sich lange besann, ob er darauf eingehen solle, tat er es am Ende doch und sagte, er sei bereit. Zu diesem Zweck ließ er, nach vorangegangener Verabredung mit der Dame, eines Nachts Folquet und Uc verhaften, als ob er sich bei ihnen über den Tod ihres Schwagers weiter unterrichten[338] wollte, und nahm inzwischen heimlich bei Madelon sein Nachtquartier. Schon zuvor hatte er getan, als habe er Ninette in einen Sack stecken lassen, um sie noch in derselben Nacht im Meer zu versenken. Nun aber führte er sie zu ihrer Schwester zurück, schenkte sie dieser zum Dank für die genossene Nacht und bat am Morgen beim Scheiden die Dame Madelon, sie möge diese erste Nacht ihrer Liebe nicht die letzte sein lassen. Überdies riet er ihr noch, die Schuldige fortzubringen, damit nicht entweder ihre Straflosigkeit ihm zur Schande gereichte oder er gezwungen würde, mit neuer Strenge gegen sie zu verfahren. Am folgenden Morgen hörten Folquet und Uc, Ninette sei in der Nacht ertränkt worden, maßen der Nachricht vollen Glauben bei und kehrten, als sie ohne weiteres freigelassen worden waren, zu ihren Frauen zurück, um sie über den Tod ihrer Schwester zu trösten.

Obgleich nun Madelon bemüht war, Ninette auf das sorgfältigste zu verbergen, wurde Folquet doch gewahr, wo sie sich befand. Über ihre Rettung nicht wenig verwundert, schöpfte er sogleich Verdacht gegen Madelon, von der ihm bereits zu Ohren gekommen war, daß der Herzog sie liebe. Als er sie fragte, wie es zugehe, daß Ninette bei ihr sei, antwortete Madelon mit einer langen Fabel, die sie sich ersonnen hatte, um ihn zu täuschen, und der er indes als schlauer Mann wenig Glauben schenkte, so daß sie sich bald von ihm in die Enge getrieben sah und ihm nach vielem Hin- und Herreden die Wahrheit gestand. Da ließ sich Folquet von seinem Schmerz überwältigen, zog wütend den Degen und tötete sie, ohne ihren Bitten um Gnade Gehör zu schenken. Dann aber ließ er aus Furcht vor dem Zorn und der Gerechtigkeit des Herzogs die Leiche im Zimmer liegen, ging mit scheinbar heiterer Miene in das Gemach, wo Ninette sich befand, und sagte zu ihr: »Gehen wir schnell dahin, wo ich dich nach dem Willen deiner Schwester hinbringen soll, damit du nicht wieder in die Hände des Herzogs fällst.« Ninette glaubte seinen Worten, und da sie in ihrer Angst nichts sehnlicher wünschte, als bald fort zu kommen, ging sie, ohne von ihrer Schwester weiter Abschied zu nehmen, in der schon hereingebrochenen Dunkelheit mit Folquet. Sie eilten mit dem wenigen Gelde, das Folquet hatte[339] nehmen können, zum Meeresufer, bestiegen einen Kahn und entflohen, ohne daß man je erfahren, wohin sie gelangt seien.

Als Madelon am andern Morgen ermordet gefunden wurde, hatten einige aus Neid und Haß gegen Uc nichts Eiligeres zu tun, als dem Herzog die Kunde zu bringen. Dieser eilte, wegen seiner großen Liebe für Madelon doppelt aufgebracht, sogleich in das Haus, nahm Uc und seine Geliebte gefangen und wußte sie, da sie von Folquets und Ninettes Flucht noch nichts wußten, zu zwingen, daß sie sich als Folquets Mitschuldige und Madelons Mörder bekannten. Da sie nun infolge dieses Geständnisses mit Recht für ihr Leben fürchteten, bestachen sie mit vieler Mühe ihre Wächter, indem sie ihnen einen Teil des Geldes über ließen, das sie für einen Notfall in ihrem Hause verborgen hatten. Dann bestiegen sie mit ihren Wächtern, ohne daß sie sich Zeit genommen hätten, etwas von ihren Sachen mitzunehmen, ein Boot und fuhren nachts nach Rhodos, wo sie nur noch kurze Zeit in Armut und Elend lebten.

Zu solchem Ungemach also brachten Restagnons törichte Liebe und Ninettes Zorn sie selbst und ihre Gefährten.

Quelle:
Boccaccio, Giovanni: Das Dekameron. München 1964, S. 332-340.
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