19.

[121] Eine Magd giebt den Armen im Dorfe Milch. Die Frau schilt darüber. Als sie gestorben ist, wird die Sau im Stalle nackt und mager, kann zuletzt nicht mehr aufstehen und steckt die Nase immer in den Mist. Sie passen auf, wie das zugeht, und Nachts kommt die Frau und reitet die Sau. Sie kann erlöst werden, wenn die Armen ihr ein »Gott lohn's!« schenken; das soll die Magd ihr verschaffen und ihr die Hand darauf geben. Die Magd thut es, wickelt aber vorsichtig ihre Schürze um die Hand; die Schürze verbrennt zu Usel, als die Todte sie anfaßt.

Quelle:
Wilhelm Busch: Ut ôler Welt. München 1910, S. 121.
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