Sechszehntes Kapitel.

Ende gut, alles gut.

[65] Der Baron war den andern Morgen in der Dämmerung nach Hause gekommen, und hatte Ursache genug, sich wieder niederzulegen. Man weckte ihn auf; er las das Cartel, und nahm es ohne Umstände an.

Das Duell sollte den andern Tag vor sich gehen; aber in dem Augenblick erschien die Polizei und arretirte sie. Man sagte ihnen, daß es aus Vorsicht geschehe, und daß sie Caution machen müßten. Wirklich hatte die Oberstin davon Nachricht bekommen, und durch einen ihrer Leute die Anstalten machen lassen.

Das konnte indessen den Grafen nicht hindern, darauf zu bestehen, und der Baron ließ sich nicht lange nöthigen. Sie schlugen sich auf dem Zimmer, und jeder kam mit einer Schramme davon. Gleichwohl war der Graf das Märchen der Stadt geworden, und beschloß, auf seine Güter zu gehen. Die Gräfin wendete sich an[65] ihre Freunde, und es wurde ein Vergleich geschlossen. Sie bezahlte nämlich seine Spielschulden, und er schien die ihrigen zu vergessen.

Der Baron war von nun an ein erklärter Hausfreund des Obersten, und wußte sich dieses Vortheils mit Discretion zu bedienen. Nicht lange darauf schlug dem guten alten Herrn das Podagra in den Magen, und die Oberstin wurde sechs Monate nachher als Frau von Solting getraut.

Quelle:
Christian Althing: Dosenstücke, Rom; Paris; London [o.J.], S. 65-66.
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