17. [Fester nur drück dir]

[159] Fester nur drück dir den Hut ins Gesicht,

fester nur fasse den Stock ...

dein Weg war immer schon einsam genug

über Klippen und über Gestein

und wird je höher zur Höhe empor

nur noch steiler und einsamer sein ...

fester drum drück dir den Hut ins Gesicht,

fester nur fasse den Stock!


Du konntest wie alle einst wählen und gehn

durch blühende Gärten im Tal ...

doch es drängte nach Kampf dich, mit schaffender Tat

zum Gipfel zu zwingen den steinigen Pfad ...

und nun er steiler und steiler wird,

und nun er dich weiter und weiter verirrt

in sein großes entsagendes Schweigen ...

fester nur drück dir den Hut ins Gesicht,

fester nur fasse den Stock!
[160]

Du hast's gewollt, blick nicht zurück,

laß hinter dir liegen, was hinter dir liegt!

und wird es noch so still und einsam

und starr und hart und kalt und kahl,

schrick nicht zurück, du wußtest,

daß du verzichten mußtest

auf die Feste der Menschen im Tal.

Quelle:
Cäsar Flaischlen: Gesammelte Dichtungen. Band 2: Aus den Lehr- und Wanderjahren des Lebens. Stuttgart 1921, S. 159-161.
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