29. Auf einer Jungfrauen in Hargen Namenstag

[367] 1635-1636.


Liebe Stunden, süßes Licht,

das uns schöne Lust verspricht,

edler Tag, gewündschter Schein,

du solst mir willkommen sein!


Sein solstu willkommen mir

für die angenäme Zier,

für die Freude, die du giebst,

weil du, was ich liebe, liebst!


Diese Jungfrau, der du scheinst,

meinet dich, wie du sie meinst;

sie will mit dir, wie du tust,

froh sein über deiner Lust.


Scheine, schöner Sonnenschein,

tausentmal so klar und rein,

bleibe schöne wie du bist,

bis daß ganz kein Tag mehr ist!


So wird deiner Zierde Zier

recht gepriesen sein in ihr.

Pflege sie, die Werte, die!

Deines Glanzes Glanz ist sie,


Quelle:
Paul Fleming: Deutsche Gedichte, Band 1 und 2, Stuttgart 1865, S. 367.
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