34. Auf seiner Excellenz Fürstl. Holstein. Rats und nach Rußland und Persien Gesandtens u.s.w. Geburtstag den 14. Hornung 1636, in Revel

[373] Komm, brich an, du liebstes Licht,

komm, brich an für deinen Lieben,

dem der Himmel Heil verspricht

und hat in sein Buch geschrieben!

Recht ists, daß du den itzt labst,

dem du vor das Leben gabst.


Jupiters saphirner Saal

öffnet seine güldnen Pforten.

Der demantnen Lüfte Zahl

bricht herfür aus allen Orten.

Juno setzt ihr buntes Zelt

in das güldne Sternenfeld.


Titan ist vor Morgen auf

und heißt Memnons Mutter eilen,

daß er halte seinen Lauf

mit geschmücktern Feuer-Gäulen.

Zynthie, die volle, steht,

bis ihr ganzes Volk abgeht.


Die gefrorne Winterwelt

treibt zu See und Lande Scherze.

Kaspis rufet in den Belt,

und der Hornung schreit zum Märze:

Der sei ewig ohne Pein,

dem wir heute frölich sein!


Quelle:
Paul Fleming: Deutsche Gedichte, Band 1 und 2, Stuttgart 1865, S. 373.
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