3. Als ihn einer seiner vertrautesten Freunde angebunden hatte an denselben

[463] Was werd' ich weiter tun? Ich soll, ich muß, ich will

von dir gefangen sein, o meiner Freunde Leben.

Knüpf zu, hier hast du sie, ich will sie willig geben,

die unverzückte Hand. Apollo, laß dein Spiel,


Thalia, deinen Klang, der mir erst wolgefiel,

itzt klingen mehr als vor, ich selbst will mit anheben

und mein Triumflied tun. Lyäus, Trost der Reben,

und Flora, Zier der Zeit, folgt uns, hier ist mein Ziel.


Ihr Gratien geht vor. Komm, Sais, Lust der Sitten,

und Nais, Schmuck der Bach. So ich euch kan erbitten,

knüpft diesen, der mich knüpft, und führt ihn in der Mitten.


Führt ihn hin, wie ihr wißt, in die begrünten Gründe.

Ich will sehn, was ich tu, ob ich noch etwas finde,

das mich nun mache los und ihn hergegen binde.


Quelle:
Paul Fleming: Deutsche Gedichte, Band 1 und 2, Stuttgart 1865, S. 463.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Deutsche Gedichte
Deutsche Gedichte