Zu den sechs Schwänen. [30] No. 49.

in der braunschweiger Sammlung S. 349-379. von sieben Schwänen, in schlechter Wettläuftigkeit erzählt, aber mit einigen guten Varianten; sie soll sieben Jahr stumm seyn, in jedem Jahr ein Mannshemd fertig nähen, und keine Thränen die ganze Zeit über weinen. Allein beim dritten Kind, das ihr weggenommen wird, vergießt sie eine Thräne, und bei der Erlösung fehlt dem letzten Bruder ein Aug. – Dieses schöne Märchen deutet überall auf ein hohes Alterthum, das im hohlen Baum-sitzen des stummen Mädchens auch in No. 3. Die sieben fertigen Menschenhemder scheinen mit den sieben Schwanenhemdern zusammen zu hängen, über diese werden wir bei der Volundarquida ausführlich seyn. Die Sage von dem Schwanenschiff auf dem Rhein (Parcifal, Loherangrin) in Verbindung mit dem altfranzös. [30] chevalier au cigne schließt sich wiederum an, und auch hier bleibt der letzte Schwan unerlöst, weil das Gold von seinen Schwanenring schon verarbeitet war.

Quelle:
Jacob und Wilhelm Grimm: Kinder- und Hausmärchen. 2 Bände, Band 1, Berlin 1812/15, S. XXX30-XXXI31.
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