Zu dem Liebsten Roland. [35] No. 56.

Nach einer andern Erzählung, stecken die zwei bei ihrer Flucht eine Bohne in einen Kuchen, der eben auf dem Heerd liegt und backen soll, als die Stiefmutter aufwacht und ihre Tochter ruft, antwortet die Bohne für diese auf jede Frage, und sagt sie sey in der Küche und koche; so lange aber nur, als der Kuchen noch backt, als er gar ist, schweigt sie still, da ist ihre Kraft vorbei, und über das Stillschweigen wird die Mutter aufmerksam, und findet dann ihre todte Tochter.

In den Zaubereien bei der Flucht vor der Stiefmutter kommt dies Märchen mit dem vom Fundevogel und Okerlo zusammen; die letzte Verwandlung, wo die Stiefmutter durch Tanzen in einer Dornhecke umkommt, erinnert an das bekannte Fabliau, welches Ayrer auch dramatisch behandelt hat, wo sich ein Verurtheilter auf diese Art vom Tod rettet.

Quelle:
Jacob und Wilhelm Grimm: Kinder- und Hausmärchen. 2 Bände, Band 1, Berlin 1812/15, S. XXXV35.
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