Zu dem Dummling. [42] No. 64.

I. Die weiße Taube hat im Eingang Aehnlichkeit mit dem goldenen Vogel. No. 57.

II. Die Bienenkönigin hat offenbar viel Uebereinstimmung in den Motiven mit dem Mährchen von Fix und Fertig (No. 16). III. Die drei Federn. Hier finden sich häufig kleine Abweichungen in andern Recensionen, besonders in den Aufgaben. Der Vater gibt jedem der drei Söhne einen Apfel, wer den seinen am weitesten wegwirft, soll das Reich erben. Der des jüngsten fliegt am weitesten, weil der aber gar zu dumm ist, will der Vater ihm das Recht nicht lassen und verlangt zwanzig Steigen Leinwand in einer Nußschale, der älteste reist nach Holland, der zweite nach Schlesien, wo feine Leinewand seyn soll, der dritte, der Dumme, geht in den Wald, da fällt eine Nußschale von einem Baum, worin das Linnen steckt. Darnach verlangt er einen Hund, der durch seinen Trauring springen kann, dann drei Zahlen Garn, die durch ein Nadelöhr gehen: alles bringt der Dummling. Nach einer andern Erzählung soll der des Königs Gut erben, der den schönsten Geruch mitbringt, der Dumme kommt vor ein Haus, da sitzt die Katz vor der Thür und fragt: »was bist du so traurig?« – »Ach! du kannst mir doch nicht helfen!« – »Nun hör einer! sag nur was dir fehlt.« Die Katz verschafft ihm dann den besten Geruch. Wiederum ist die Einleitung mannichfach: der Vater jagt den dummen Hans fort, weil er gar zu dumm ist, da geht er an des Meeres Gestade, setzt[42] sich hin und weint; da kommt die Kröte, die eine verzauberte schöne Jungfrau ist, mit der springt er auf ihr Geheiß ins Wasser und ringt mit ihr und erwirbt sich das Reich, indem sie ihre menschliche Gestalt dadurch wieder gewinnt. – In der braunschweiger Sammlung steht das Märchen S. 271-286. wieder mit andern Aufgaben 1) der Kahn zu dem kein Spänchen gehauen, den ein Greis ihm giebt, weil er ihn gelabt. 2) Die kleinste, feinste Webeleinwand. Diese giebt ihm eine kluge Katze in einer Nuß, als diese aufgemacht wird, liegt eine noch kleinere darin, in dieser endlich ein Gerstenkorn, und dieses enthält erst das Gewebe. 3) Die schönste Braut, in die sich die Katze verwandelt.

Quelle:
Jacob und Wilhelm Grimm: Kinder- und Hausmärchen. 2 Bände, Band 1, Berlin 1812/15, S. XLII42-XLIII43.
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