[24] 21. Die Krähen.

[24] (Aus dem Mecklenburg.) In Pauli's Schimpf und Ernst Cap. 46.1 einfach: ein Diener wird von seinem Herrn an einen Baum gebunden, böse Geister, die sich Nachts da versammeln, sprechen, daß ein Kraut, welches unter dem Baum wächst, das Gesicht wieder gebe; nachdem er sich geheilt, macht er damit auch eines reichen Mannes Tochter wieder sehend und erhält sie mit großen Gütern zur Ehe. Sein voriger Herr will sich auch solchen Reichthum verschaffen, geht zum Baum, wo ihm Nachts die Geister die Augen ausstechen. In der Braunschw. Sammlung mit dem unsrigen übereinstimmender, aber schlecht verneuert. S. 168 – 180. Krähen, die auf dem Baume sitzend, von Augen aushacken sprechen auch in Helwigs jüdischen Legenden Nr. 23. hier, indem sie dem Blinden sagen, was er thun soll, gleichen sie den Vögeln, die dem Sigurd guten Rath geben (s. Fafnismal und Anmerkg. zu Str. 32.) der frischgefallene Thau, der das Gesicht wieder gibt, ist das Reine, das alles heilt, der Speichel, womit der Herr dem Blinden das Gesicht wieder gab und das unschuldige Kinder- oder Jungfrauen- Blut, wodurch die Miselsüchtigen genesen.

Quelle:
Jacob und Wilhelm Grimm: Kinder- und Hausmärchen. 2 Bände, Band 2, Berlin 1812/15, S. XXIV24-XXV25.
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