[39] 52. Knoist und sine dre Sühne.

(Aus dem Sauerland und in dem dortigen Dialect.) Wird singend und mit sehr lang gezogenen Sylben erzählt. Werrel (Werl) ist ein Wallfahrtsort ind Westphalen, Soist (Soest) im Bergischen. Es wird auch als Räthsel angegeben und wenn man lang gerathen hat und nach der Auflösung fragt, geantwortet: »eine Lüge.« Nach einer an dern Erzählung gehen sie, nachdem der nackende den gafangenen Hasen in die Tasche gesteckt hat, in die Kirche, wo der[39] »böcken Pastor« und der »hageböcken Köster« das Weihwasser austheilen: »darauf keimen se bie een graut, graut Waater, dat was so breed, dat en Haan daröver schret, do wören drei Schippe up, dat eene was leck, dat annere was leck, dat derde was kien Boaden in, in dat, wo kien Boaden was, setten se sick alle drei in, de eene versop, de annere verdrank, de derde kam der gar nig wier ut.«

Quelle:
Jacob und Wilhelm Grimm: Kinder- und Hausmärchen. 2 Bände, Band 2, Berlin 1812/15, S. XXXIX39-XL40.
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