[47] 64. Die alte Bettelfrau.

[47] Ein Bruchstück und verworren. Wird in Stillings Jünglingsjahren erzählt, scheint aber ein altes Volksmärchen, wobei die es vortragende Amme oder Mutter, den zuhörenden Kindern vielleicht auch den Gang der krummen, gebückten Alten mit dem Stock in der wackelnden Hand vormacht. Der Schluß fehlt, vermuthlich rächt sich das Bettelweib durch eine Verwünschung, wie man mehr Sagen von eintretenden pilgernden Bettlerinnen hat, die man nicht ungestraft beleidigt. Es ist merkwürdig, daß der in Bettlergewand verhüllte Odin unter dem Namen Grimnir in die Königshalle einkehrt und ihm die Kleider am Feuer zu brennen anfangen. Der eine Jüngling bringt ihm ein Horn zu trinken, während ihn der andere hatte zwischen die Flamme sitzen lassen. Zu spät merkt er des Pilgers Göttlichkeit, will ihn aus der Flamme ziehen, fällt aber in sein eigen Schwert.

Quelle:
Jacob und Wilhelm Grimm: Kinder- und Hausmärchen. 2 Bände, Band 2, Berlin 1812/15, S. XLVII47-XLVIII48.
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