141. Die tropfende Rippe

[171] Im Cillerkreise der Steiermark liegt ein Ort Oberburg, auf slawisch Gornigrad, in dessen Kirche hangt eine ungeheure Rippe, dergleichen kein jetzt bekanntes Landtier hat. Man weiß nicht, wann sie ausgegraben worden, die Volkssage schreibt sie einer Heidenjungfrau (slawisch: ajdowska dekliza) zu, mit der Anmerkung, daß von dieser Rippe alljährlich ein einziger Tropfen abfällt und der Jüngste Tag in der Zeit komme, wo sie ganz vertröpfelt sein wird.

Quelle:
Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsche Sagen. Zwei Bände in einem Band. München [1965], S. 171.
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